Blumenwiesen für mehr Biodiversität und Lebensqualität
Zusammen mit der Stiftung PUSCH fördert die Einwohnergemeinde Gerlafingen die Biodiversität im Dorf: Auf öffentlichen Flächen werden Wildblumenwiesen angelegt, zudem übernimmt die Gemeinde die Beschaffung und die Kosten für Saatgut, wenn Einwohnerinnen und Einwohner in ihrem Garten in Gerlafingen eine Wildblumenwiese anlegen.
Wildblumenwiesen sind unverzichtbar für die Förderung der Artenvielfalt, denn sie übernehmen vielfältige Funktionen. Sie bieten wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere, fördern als Trittstein-Biotope die Vernetzung der Natur und sind Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge.
Und was gut für die Natur ist, ist auch gut für uns Menschen. Die Bevölkerung profitiert mittel- und langfristig von artenreichen Wiesen, denn eine hohe Artenvielfalt wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus.
Gerlafingen beteiligt sich an einem Projekt der Stiftung PUSCH – Praktischer Umweltschutz. In den kommenden Jahren sollen in der ganzen Schweiz mehr Blumenwiesen entstehen – im öffentlichen Raum und in Privatgärten. Die Einwohnergemeinde wird ab 2024 auf öffentlichen Flächen im Dorf Wildblumenwiesen anlegen. Den Auftakt macht eine Parzelle auf dem Gelände des Schulhauses Kirchacker (siehe Fotos unten). Danach sind weitere Blumenwiesen geplant, so beim Schulhaus Gländ oder im Oberfeldpark.
Einwohnergemeinde übernimmt Beschaffung und Kosten für Saatgut
Im Rahmen des PUSCH-Projekts animiert die Einwohnergemeinde die Bevölkerung, selbst Blumenwiesen anzulegen. Dabei übernimmt die Gemeinde die Beschaffung und die Kosten von Saatgut für die Einwohnerinnen und Einwohner, wenn diese im Frühling 2025 eine Blumenwiese in ihrem privaten Garten in Gerlafingen anlegen.
Was müssen Sie tun, um von der Aktion zu profitieren?
- Füllen Sie bis Ende September das Online-Formular aus mit folgenden Angaben: Vor- und Nachname, Adresse, E-Mail-Adresse, geplante Blumenwiesenfläche im Garten (in Quadratmetern): Link zum Formular.
- Die Einwohnergemeinde informiert Sie im ersten Quartal 2025 per E-Mail darüber, wo Sie das Saatgut abholen können.
- Bereiten Sie bis Ende März die Bodenfläche vor für die Aussaat von April bis Mitte Juni.
- Haben Sie Geduld, halten Sie sich an die Pflegehinweise (siehe Dokument «07_Anleitung_für_Private_Ansaat_und_Pflege» unten) – und erfreuen Sie schon bald an der farbigen Blütenpracht in Ihrem Garten.
Was es beim Anlegen von Wildblumenwiesen zu beachten gilt
Wildblumenwiesen sind auch auf kleinen Flächen wertvoll. Beim Anlegen von Wildblumenwiesen gilt es ein paar Dinge zu beachten. Meist muss im Vorfeld der Boden bearbeitet werden, um ideale Bedingungen für das Saatgut mit einheimischen Blumen und Gräsern zu schaffen.
Der Aufwand lohnt sich, denn die fertige Wiese ist später pflegeleicht im Unterhalt. Sie kommt gut mit Trockenheit zurecht und muss lediglich ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Auch langsam wachsende Blumen können so in Ruhe wachsen, blühen und sich versamen.
Wenn auch nach dem Mähen kleinere Restflächen stehen bleiben, macht das durchaus Sinn. So finden Insekten und Kleintiere jederzeit Rückzugsmöglichkeiten. Ein gelegentlicher Kontrollgang sorgt dafür, dass keine Neophyten die einheimischen Pflanzen verdrängen.
Bis sich die die volle Blütenpracht entfaltet, braucht es jedoch etwas Geduld. Im ersten Jahr etablieren sich vor allem Pionierpflanzen, die wieder verschwinden. Erst ab dem zweiten Jahr beginnen die Wiesen so richtig zu blühen. Dann können sich Einwohnerinnen und Einwohner im Frühling und Sommer über ein buntes Farbenmeer freuen – jedes Jahr aufs Neue.
Informationsanlass vom 11. Juni 2024
Im Frühling fand beim Schulhaus Kirchacker ein Informationsanlass für die interessierten Einwohnerinnen und Einwohner statt. Gartenbauer und Biodiversitätsexperte Thomas Lüthi zeigte den Anwesenden auf unterhaltsame Weise auf, worauf sie beim Anlegen einer Wildblumenwiese achten müssen.
Zahlreiche Informationen zum Thema finden Sie in der Anleitung im Download-Bereich unten sowie in der Broschüre «Blumenreiche Lebensräume und Wildbienen im Siedlungsgebiet» von SVS/BirdLife Schweiz.
Fotodokumentation der Blumenwiese beim Schulhaus Kirchacker
Situation im April 2024
Situation im August 2024
Fragen?
Schreiben Sie am besten eine E-Mail an Projektkoordinator Marco Hess: marco.hess@gerlafingen.ch. Telefonisch ist er dienstags unter der Nummer 032 674 44 55 erreichbar.
Dokumente
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07_Anleitung_für_Private_Ansaat_und_Pflege (PDF, 145.95 kB) | Download | 0 | 07_Anleitung_für_Private_Ansaat_und_Pflege |